Ich hatte in meinen 25 Jahren die ich schon auf dieser Erde wandele schon so einige Jobs. Ich habe auf kleine Kinder aufgepasst, auf der Messe Würstchen verkauft, Wein ausgeschenkt, im Drogeriemarkt an der Kasse gesessen, Flyer verteilt, Geschirr gespült und geschnippelt und auf Ü-30 Parties die ganze Nacht lang leere Gläser abgeräumt. Dabei habe ich mir nicht nur den einen oder anderen Euro dazuverdient sondern auch Lektionen fürs Leben gelernt.
Zum Beispiel:
- Nach 10 Stunden Würstchen verkaufen hilft nur noch der Hochdruckreiniger, anders kriegt man den Geruch von Bratenfett nicht aus Haut und Haaren.
- Spätestens nach dem 3. Tag ohne vernünftigen Schlaf kann ich für nichts mehr garantieren.
- Wenn die Augenringe nicht mehr zu kaschieren sind, einfach doppelt Lippenstift auftragen.
- Kleine Kinder ziehen ihr eigenes Ding durch. Wenn sie zwei Stunden im Kreis laufen wollen, dann wird eben zwei Stunden im Kreis gelaufen.
- Langeweile ist schlimmer als Stress, denn dann geht die Zeit nicht rum. Das gilt besonders wenn man an der Kasse sitzt und niemanden zum quatschen hat.
- Arbeiten wenn andere Leute feiern macht absolut überhaupt kein Spaß.
- Ist aber augenöffnend, insbesondere darauf, wie man sich betrunken auf einer Party besser nicht verhalten sollte.
- Wenn Vollmond ist kommen hauptsächlich komische Gäste ins Lokal.
- Nie leer gehen und immer den Arbeitsplatz sauber halten.
- Beim Flammkuchen immer vernünftig den Rand einstreichen.
Die letzten beiden Lektionen habe ich bei meinem Lieblingsjob gelernt, als Schnippelhilfe und Küchenfee im Restaurant von Freunden. Das war nicht nur mein Lieblingsjob, weil der Chef super war und ich wahnsinnig viel über Kochen und Gastronomie gelernt habe sondern auch, weil ich ständig probieren durfte. Am besten war´s, wenn ich den Rest des selbstgemachten Eis auslöffeln durfte, der zu wenig war, als das man den an Gäste noch hätte verkaufen können.
Eine meine Aufgaben als professionelle Küchenfee bestand darin, die Flammkuchen zuzubereiten. Die meisten Gäste bestellten den klassischen, mit Zwiebeln und Speck aber ab und an durfte ich auch mal variieren und Tomaten, Rucola, Ziegenkäse und ähnliches drauf hauen. Das Beste an dem Flammkuchen war, dass der Boden phänomenal dünn und knusprig war. Es gibt zwar auch viele Flammkuchen, die mit Hefeteig gemacht werden aber mein Favorit ist eindeutig dieser Boden. Dünn, knusprig, knackig und mit haufenweise leckeren Sachen belegt.
Für 2 Flammkuchen:
250 g Weizen- oder helles Dinkelmehl
125 g Wasser
1 Prise Salz
1 Löffel Öl
ca. 400 g Butternut Kürbis
1 TL Olivenöl
Rosmarin
100 g creme fraiche
Eine Handvoll Rucola
50 g Ziegenfrischkäse
Kürbis- oder Sonnenblumenkerne zum Bestreuen
1) Den Backofen auf 200°C vorheizen. Für den Flammkuchenteig Mehl, Wasser, Salz und 1 TL Öl vermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig halbieren und auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus jeder Hälfte einen runden Flammkuchen ausrollen. Mit creme fraiche bestreichen.
2) Den Rucola waschen. Den Kürbis schälen und in schmale scheiben schneiden. Auf dem Flammkuchen verteilen. Mit ein wenig Olivenöl Öl beträufeln. Mit Salz, Pfeffer und Rosmarin würzen. Den Flammkuchen ca. 15-20 Minuten backen, bis er schön braun und knusprig und der Kürbis weich ist.
3) Den Flammkuchen mit Rucola und Ziegenfrischkäse belegen. Die Kerne drüber streuen und servieren.