Winterbrunch

IMG_2859 Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr steht vor der Tür und mir ist immer noch schlecht von der Schlemmerei. Aber es hat auch einfach alles so lecker geschmeckt, da musste man zugreifen. Außerdem ist das einmal im Jahr vollkommen legitim finde ich. Kalorien zählen kann man dann ja wieder, wenn der Sommer naht. Wenn es nach mir ginge, möchte ich jetzt trotzdem erstmal die nächste Zeit keine Kekse, Kuchen oder Süßes aller Art sehen. Aber da ich bei der Metro Backherausforderung mitmache, blieb mir keine andere Wahl als mich wieder hinter den Ofen zu schwingen und kreativ zu werden.

Für alle die keine Ahnung haben, wovon ich rede, bei der Backherausforderung geht es darum, aus schon vorher zusammengestellten Zutaten etwas zu zaubern. Es muss nicht alles in einer Sache verbacken werden und man kann natürlich auch jede Menge dazu nehmen, aber man muss alle bereitgestellten Zutaten benutzen. Das waren in diesem Fall Vollkornmehl, Rohrzucker, Olivenöl, Butter, französischer Weichkäse, Cranberries, Marzipan, Mangopüree, Frischkäse, Salzstangen, Schokoladen-Espresso-Brotaufstrich und Senf.

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Als ich mir die Zutaten abgeholt habe, war ich erstmal ein bisschen irritiert ob der Salzstangen und des Senfes. Aber es soll einem ja auch nicht zu leicht gemacht werden. Über die Feiertage habe ich dann also intensiv darüber nachgedacht, wie und ich welcher Zusammenstellung jetzt alles verbacken werden soll und hab mir eine kleine Rezepte Sammlung zusammengestellt. Da nicht alles einfach kreuz und quer durcheinander sein sollte, fasse ich die Rezepte jetzt einfach mal unter dem Motto „Winterbrunch“ zusammen. Ein bisschen weihnachtlich kann es ja ruhig sein, endet bei mir halt einfach ein bisschen später die Weihnachtszeit.

Als erstes gibt es also Stollen. Habe ich noch nie gemacht, aber ich dachte mir Cranberries und Marzipan kann man doch super in einen Stollen packen. Stimmt auch. Schmeckt grandios.

IMG_2734 Man braucht (für einen sehr großen Stollen):

500 g Mehl

75 g Zucker

1 Vanilleschote

350 g weiche Butter

125 ml Milch

1 Würfel (42 g) Hefe

150 g Marzipan-Rohmasse

100 g Pistazienkerne

200 g Cranberries

100 g gehackte Mandeln

150 g Puderzucker

1) Mehl, Zucker, das Mark der Vanilleschote und 200 g Butter in eine Rührschüssel geben. Milch lauwarm erwärmen. Hefe hineinbröckeln und unter Rühren auflösen. Hefe-Milch zur Mehlmischung geben und alles mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 50 Minuten gehen lassen.

2) Inzwischen 150 g Marzipan reiben. Pistazien grob hacken. Marzipan, Mandeln, Cranberries und Pistazien vermengen. Die Marzipan-Masse auf den Teig geben und alles nochmals gut durchkneten. Dann den Teig auf Backpapier geben, ausrollen und zu einem Stollen formen. Dazu links und rechts die Seiten ein wenig umklappen. Dann den Teig von hinten bis zur Hälfte einrollen. Das gleiche von vorne machen und die Teigrolle überklappen. Anschließend in der Mitte eindrücken (ist auch in diesem Video ganz gut erklärt). Den Stollen nochmals zugedeckt 30 Minuten gehen lassen und anschließend im vorgeheizten Backofen bei 150°C ca. 70 Minuten backen.

3) 150 g Butter schmelzen. Stollen aus dem Ofen nehmen und auf ein Gitter setzen. Sofort einen Teil der geschmolzenen Butter auf den Stollen streichen und mit Puderzucker bestäuben. Den Vorgang wiederholen, bis Butter und Puderzucker aufgebraucht sind.

Weiter geht´s mit Brot. Darf bei einem Brunch natürlich nicht fehlen und selbstgemachtes Brot ist sowieso der Hammer. Ich hab drei verschiedene gemacht, einmal Ciabatta, ein Vollkorn-Senf-Brot und eins mit getrockneten Tomaten.

IMG_2809 Für das Vollkorn-Senf-Brot:

125 g Weißmehl

125 g Vollkornmehl

1/2 Würfel Hefe

135 ml lauwarmes Wasser

1 Tl Zucker

3 EL Senf

1) Weißmehl, Vollkornmehl und Zucker vermengen. Den Hefewürfel bröseln und in dem lauwarmen Wasser auflösen, zusammen mit dem Senf zu dem Teig geben und alles mit einem Handmixer gut verrühren. Anschließend nochmals durchkneten und an einem warmen Ort zugedeckt eine Stunde gehen lassen.

2) Den Teig erneute durchkneten (ruhig Mehl dazugeben wenn er zu sehr klebt), kleine Brotlaibe formen und nochmals 30 Minuten gehen lassen. Dann bei 170°C backen bis sie gut durch sind.

Für das Brot mit getrockneten Tomaten:

250 g Weißmehl

1/2 Würfel Hefe

135 ml lauwarmes Wasser

1 Tl Zucker

10 getrocknete Tomaten

1) Den Teig wie oben beschrieben zubereiten und gehen lassen. Dann erneut durchkneten, Brotlaibe formen und wieder gehen lassen. Bei 170° backen bis sie goldbraun sind.

IMG_2806Für das Ciabatta:

15 g frische Hefe

350 g + etwas Mehl (Type 405)

450 g Mehl (Type 550)

5 EL gutes Olivenöl

Salz

Das Ciabatta braucht ein bisschen länger als die anderen beiden Brote. Das liegt daran, dass man zuerst einen Vorteig machen muss und dieser ca. 15 Stunden gehen sollte. Also am besten schon am Tag vorher zubereiten.

1) Für den Vorteig 5 g Hefe in 200 ml lauwarmem Wasser auflösen. 350 g Mehl (Type 405) in eine Rührschüssel geben. Hefewasser zufügen. Mit den Knethaken des Rührgeräts auf mittlerer Stufe 2–3 Minuten verkneten Zugedeckt an einem vor Zugluft geschützten Ort bei Raumtemperatur 15–18 Stunden gehen lassen.

2) 10 g Hefe in 350 ml lauwarmem Wasser auflösen. 450 g Mehl (Type 550) in eine Rührschüssel geben. Vorteig, Hefewasser, Öl und 2 TL Salz zufügen. Mit den Knethaken des Rührgeräts auf mittlerer Stufe ca. 5 Minuten verkneten. Teig halbieren. Beide Teighälften in je einer Schüssel zugedeckt ca. 1 1/2 Stunden gehen lassen.

3) Die Arbeitsfläche großzügig mit Mehl bestäuben. Beide Teige nacheinander auf der Arbeitsfläche zu je 1 Brotlaib formen. Brotlaibe auf ein mit Backpapier belegten Backblech legen und abgedeckt ca. 45. Minuten gehen lassen. Anschließend mit Mehl bestäuben und im vorgeheizten Backofen (200° C) 15 – 20 Minuten backen bis sie hellbraun sind.

Als nächste Zutat ist die Schokoladen-Espresso-Creme dran. Ich hatte erst an Schokoladen Cupcakes gedacht, dann an Brioche und schließlich ist mir die Idee zu gefüllten Hörnchen gekommen. Ich liebe Croissants zum Frühstück und da die sehr aufwendig zum selber machen sind, sind diese Schokoladen-Hörnchen eine perfekte Alternative.  IMG_2846Man braucht:

35 g Butter oder Margarine

100 ml Milch

1/2 Würfel (21 g) frische Hefe

1 TL + 30 g Zucker

250 g Mehl

1 Prise Salz

1 Ei

125 g Schokoladen-Espresso Creme oder Nuss-Nougat-Creme

1) Butter schmelzen. 100 ml Milch zufügen und lauwarm erwärmen. Hefe, 1 TL Zucker und 3 EL der Milch-Mischung verrühren. Mehl, Salz und 30 g Zucker in einer Schüssel vermengen und die Mitte eine Mulde drücken. Hefe-Milch in die Mulde gießen, mit etwas Mehl von Rand verrühren und mit Mehl bedecken. Zugedeckt ca. 15 Minuten gehen lassen.
2) Übrige Milch und 1 Ei zugeben und mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
3) Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche dünn zu einem Kreis ausrollen. Mit der Schokoladencreme bestreichen, dabei am Rand ca. 1 cm frei lassen. Den Kreis in 12 Tortenstücke schneiden. Jedes Tortenstück von der Randseite zu einem Hörnchen aufrollen. Je nachdem wie dick man die Tortenstücke schneidet hat man entweder viele kleine, oder weniger aber dafür große Hörnchen.

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4) Hörnchen auf 2 mit Backpapier ausgelegte Backbleche verteilen und nacheinander im vorgeheizten Backofen (175 °C) ca. 15 Minuten goldbraun backen.

IMG_2840So, weiter geht´s mit der nächsten Zutat: Käse. In dem Paket war ein ziemlich intensiv riechender französischer Weichkäse. Mein kleiner Bruder wäre wahrscheinlich schlagartig aus der Küche geflohen, aber ich bin Käse Fan. Der hätte sich natürlich auch hervorragend auf dem selbstgemachten Brot gemacht, aber das wäre mir dann ein bisschen zu einfach gewesen. Also habe ich daraus einfach kleine Blätterteig Päckchen gemacht. Sind auch ganz einfach.

IMG_2745Man braucht:

1 Packung Blätterteig

Französischen Weichkäse

(Ersatzweise Feta und 1 Ei)

Cherry Tomaten

Getrocknete Kräuter

1) Den Blätterteig auftauen lassen. Den Weichkäse in Stücke schneiden, die Tomaten halbieren. Wer lieber Feta nimmt, diesen klein bröseln und mit einem Ei vermischen.

IMG_27202) Eine Muffinform gut einfetten. Den Blätterteig evtl. in der Mitte durchschneien und in die Muffinförmchen drücken, so dass oben noch was herausragt. Zuerst den Weichkäse oder die Feta-Ei-Mischung hineingeben, darauf die Tomaten legen und mit den getrockneten Kräutern bestreuen. Man braucht kein Salz oder Pfeffer weil der Käse an sich schon würzig genug ist. Die überragenden Teigecken zuklappen und die Blätterteig Päckchen im vorgeheizten Backofen bei 200°C so lange backen bis der Blätterteig schön aufgegangen und goldbraun ist.

Wenn man den Weichkäse verwendet, sollte man die Muffinform am besten auf ein Blech und nicht auf das Gitter im Ofen tun. Der Käse läuft teilweise aus und dann tropft es auf den Boden, wie ich feststellen musste, als es auf einmal rauchte. Beim Feta passiert allerdings nichts, der ist brav.

Wir nähern uns dem Ende (ich weiß, es ist diesmal ein sehr langer Beitrag). Aber diese Pancakes sollten die Stimmung doch versüßen können oder? Ich liebe Pancakes, wer auch immer auf die Idee gekommen ist so etwas zum Frühstück zu reichen, war ein Genie. Und wenn man dann noch großzügig Frischkäse-Mascarpone-Creme draufklatscht und das ganze mit Mangopüree übergießt…also die Resonanz im Hause war groß.

IMG_2784 Für ca. 15 Pancakes braucht man:

4 Eiweiß

4 Eigelbe

380 g Quark oder Ricotta

1 1/2 El Zucker

Zitronenschale

380 g Mehl

1) Das Eiweiß steif schlagen. Die Eigelbe zusammen mit dem Quark/Ricotta, Zucker und der Zitronenschale vermengen. Das Mehl dazugeben und unterrühren.

2) 3/4 des Eiweiß unter den Teig rühren, den Rest vorsichtig unterheben. Der Teig ist ziemlich zäh aber das soll auch so sein.

3) Die Pancakes in einer Pfanne mit Öl auf mittlerer Hitze von beiden Seiten braten bis sie gut durch und goldbraun sind.

Das Topping habe ich mir einfach zusammengemixt. Dazu habe ich den fantastischen Frischkäse, der bei den Zutaten mit dabei war, mit Mascarpone, Zucker und Zitronenschale gemischt. Genaue Mengenangaben kann ich jetzt nicht geben, einfach Pi mal Daumen bis es schmeckt. Das Mangopüree gab es ja auch schon fertig, man kann aber auch frische Mango in Scheiben schneiden und dazu servieren oder selber pürieren. Die fertigen Pancakes mit dem Topping servieren und im seligen Pancake-Himmel schweben!

Und zu guter Letzt kommen wir zu dem, was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat: die Salzstangen. Ich muss gestehen, ich mag die nicht mal besonders. Mein erster Instinkt war Mettigel…wär bestimmt grandios geworden. Dann dachte ich an zerbröselte Salzstangen als Panade, aber was paniert man damit? In den Brotteig? Aber das wäre ja wie Semmelbrösel und seit wann macht man die in Brotteig? Ein paar Rezepte habe ich gefunden, wo Schokokuchen oder Brownies mit Salzstangen kombiniert wurden, aber die haben mich irgendwie auch nicht vom Hocker gehauen. Bis ich dann endlich auf diese Idee gestoßen bin: gebackene Salzstangen mit Zimt und Zucker, bzw. Vanille.

IMG_2873Das Rezept ist auch ganz einfach.

Man braucht:

je 200 g Zucker

2 TL Zimt/ 1 Vanilleschote

2 Eiweiß

500 g Salzstangen

Bei mir gab es die in zweifacher Ausführung, einmal mit Vanille und einmal mit Zimt und Zucker. Dazu 1 Eiweiß mit dem Vanillemark aus der Schote und das zweite einfach so schaumig schlagen (es sollte nicht ganz steif werden). Den Schaum über die Salzstangen geben und gut durchmixen. Dann in die eine Hälfte Zimt und Zucker, in die andere nur Zucker (je 200 g) und nochmal gut vermischen. Die Salzstangen im vorgeheizten Backofen bei 160°C ca. 20 Minuten backen bis sie schön knusprig sind.

IMG_2875So geschafft. Alles verbacken was geht. Ich muss sagen, das war schon eine Herausforderung mit Zutaten zu backen, die einem normalerweise nicht unbedingt in die Schüssel kommen. Die Hälfte der Rezepte waren Experimente, aber das Ergebnis ist gar nicht so schlecht. Vor allem der Stollen. Ich war früher auch nie so der Stollenfan, aber man kann sich auf seine alten Tage ja auch ruhig nochmal bekehren lassen.

Jetzt wünsche ich erstmal allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, hoffentlich nicht mit allzu vielen Vorsätzen (ist doch eh Quatsch, bleibt man lieber alle so wie ihr seid). Im neuen Jahr geht es dann weiter mit leckeren Köstlichkeiten!

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6 thoughts on “Winterbrunch

  1. Winter-Brunch ist eine tolle Idee für die Zutaten! Das gefällt mir sehr. Ich habe ein kleines Menü gebacken. Du hast recht, es sollte schon alles ein bisschen zusammen passen. Deine Sachen sehen toll und so lecker aus!

    Liebe Grüße, Christina

    1. Hallo Christina,
      Freut mich, dass es dir gefällt. Deine Rezepte sehen aber auch sehr lecker aus. Spannend zu sehen was die einzelnen aus den Zutaten so gezaubert haben. 🙂
      Liebe Grüße!

  2. Liebe Ineke,

    hach, ein Stollen! So schön weihnachtlich! Und auch der Rest sieht phänomenal lecker aus und zeugt von super viel Kreativität.

    Danke für deine tollen Ideen!

    Viele Grüße
    Anna

    Anna Friedhoff
    Social Media Team
    METRO Cash & Carry Deutschland

    1. Wow, Danke Vanessa, das freut mich jetzt total. 🙂 ich fand deinen Beitrag aber auch echt toll, vor allem die Mini Guglhupf haben mich total fasziniert! Ganz liebe Grüße, Ineke

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