Oh Kanada – du warst so gut zu uns. Als das Flugzeug letzten Sonntag nach gefühlter Ewigkeit am Frankfurter Flughafen landete waren wir alle sehr übermüdet aber auch sehr glücklich und voller neuer Eindrücke. Zehn Tage Powerreise durch Kanada hinterlässt seine Spuren. Aber es hat sich absolut gelohnt. Weil ich die ca. 5000 Fotos die ich gemacht habe nicht in einem superlangem Beitrag verbraten möchte wird das Ganze einfach auf zwei Beiträge aufgeteilt…dann kann man die Eindrücke auf viel besser verarbeiten. Also los geht´s!Der erste Stopp war Penticton – eine Kleinstadt ca. 4 Stunden von Vancouver entfernt in der mein kleiner Bruder seinen Schüleraustausch verbracht hat. Ich denke es gibt schlimmer Orte an denen man ein Jahr leben kann, die Stadt liegt super idyllisch zwischen zwei Seen, umgeben von Bergen. Das Klima ist für Kanada sehr angenehm, es wird viel Wein und Obst angebaut und im Winter wird es selten unter -10 Grad, eine Tatsache die die Kanadier weiter oben im Norden nicht ganz so fröhlich stimmt. Insgesamt hatten wir einen Tag um die Stadt und die Gegend auf uns wirken zu lassen, Gastfamilien kennen zu lernen und das Abschiedsszenario hinter uns zu bringen. Jedes mal aufs neue herzzerreißend.
Frischer Knoblauch aus dem Garten der Gasteltern – traumhaft!
Anschließend ging es für einen Tag nach Seattle. Das bedeutete 6 Stunden fahrt durch weitläufige Landschaft und eine (für uns Europäer sehr ungewohnte und langwierige) Grenzüberquerung. Seattle ist eine wunderbare Stadt. Ich hatte überhaupt gar keine Erwartungen und wurde einfach nur positiv überrascht. Die Stadt ist wunderschön gelegen, mit sehr viel Wasser drumherum und einer bezaubernden Hügellandschaft auf der überall süße kleine Holzhäuser stehen. Ich finde, dass das Meer bzw. auch ein Fluss einer Stadt einen ganz anderen Flair gibt und in Seattle gibt es echt jede Menge Wasser. Die Augen meiner Eltern hörten gar nicht mehr auf zu strahlen, ob der ganzen Segelboote die überall in den Häfen lagen. Auf jeden Fall eine Stadt die einen Besuch wert ist!
Als erstes wurde in Seattle natürlich der Pike Place Market angesteuert. Auf dieselbe Idee kamen die restlichen 500 Touristen die gerade in Seattle waren auch, dementsprechend war es sehr voll. Wahrscheinlich lohnt es sich mehr, den Markt frühmorgens unter der Woche anzusteuern um noch etwas von der ursprünglichen Atmosphäre mitzubekommen. Nichtsdestotrotz schlug mein Foodie-Herz doch höher beim Anblick der ganzen Köstlichkeiten! Ich musste all meine Willenskraft aufbringen um nicht mit fünf Riesen Tüten Obst ins Hotel zurück zu stapfen.
Als nächstes sind wir zur University of Washington gefahren. Mein Vater hat dort vor einigen Jahren zusammen mit der Firma und ein paar Studenten ein Projekt betreut und schwärmt seitdem von dem Campus. Er ist wirklich wunderschön. Wenn ich das mit meiner kleinen Provinzuni in Deutschland vergleiche kommt diese dabei nicht wirklich gut weg – architektonisch gesehen. Wenn ich die Studienbeiträge vergleiche hält sich mein Neid allerdings doch in Grenzen.
Zwischendurch wurde durch das Viertel Fremont spaziert, Abendessen gab es dann in Ballard. Beides niedliche kleine Viertel mit jeder Menge Cafés, Restaurants und süßen kleinen Boutiquen. Gegen Abend wollten wir noch mal raus aus der Stadt und die Gegend erkunden, also haben wir uns ins Auto gesetzt und erst wieder angehalten als wir einen Strand gefunden hatten der uns gefällt. Hat sich gelohnt. Nach dem kurzen Zwischenstopp in den Staaten ging es mittels verschiedener Fähren zurück nach Kanada, nach Victoria auf Vancouver Island. Wahnsinnsglück hatten wir dabei, denn auf einer Überfahrt konnten wir per Zufall Orcas beobachten.
Victoria ist eine schöne kleine Stadt mit vielen Touristen und noch mehr Straßenmusikern. An fast jeder Ecke standen welche und diese hier waren besonders gut. The O´brien Family kommt eigentlich aus England, sind aber schon eine ganze Weile in Kanada und treten dort oft auf Festivals oder Konzerten auf oder spielen direkt auf der Straße. Es lohnt sich, mal reinzuhören.
An diesem Laden konnten wir nicht vorbeigehen ohne reinzuschauen und eine Praline zu probieren. Sie waren köstlich!
Victoria war für uns nur ein kleiner Zwischenstopp bevor es dann weiter zu einem der Highlights der Reise ging – nach 5 Stunden Fahrt durch traumhafte Landschaft nach Ucluelet, einem kleinen Ort an der Pazifikküste. Aber diese Bilder gibt es dann im nächsten Beitrag…